Ian Whittaker – Geboren am 13.07.1928 in London, Vereinigtes Königreich; Gestorben am 16.10.2022 ebenda

 

Wenn man sich Filme ansieht lebt das Bild von dem was wir sehen. Was wir sehen muss erschaffen werden. Und sei es noch das kleinste Detail. Ian Roy Whittaker war solch ein Mensch, der Welten erschuf, um uns als Zuschauer zu begeistern. Leider erfuhr ich erst jetzt von seinem Ableben.

Allerdings hat er als Schauspieler angefangen. Der Sohn von Hugh (einem Theaterbühnenmeister) und Hettie Whittaker (eine Darstellerin in Musicals) studierte sogar mit Roger Moore Schauspielerei an der Royal Academy of Dramatic Arts und spielte 1945 Theater mit Laurence Olivier und Ralph Richardson.

 

Nach seinem Militärdienst spielte er noch bis 1965 in verschiedenen Filmen mit wie DIE LETZTE FAHRT DER BISMARCK (1960). Ab 1965 widmete er sich dann der Ausstattung und dem Set Design was zu seiner Berufung wurde.  Er fing an beim John Boorman Film FANGT UNS, WENN IHR KÖNNT.  Und dann folgten tolle weitere Filme. Insgesamt arbeitet er neun Mal mit Ken Russell zusammen unter anderem bei TOMMY (1975). 

1979 dann sein erster großer Durchbruch: ALIEN – DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT. Für diesen Film bekam er seine erste Oscarnominierung für die beste Ausstattung (die er sich mit Leslie Dilley, Michael Seymor und Roger Christian teilte). So verwendete er z.B. Teile alter Waschmaschinen, die er einfach weiß bestrich für die Innenausstattung der Nostromo.

 

1993 gewann er den Oscar dann für WIEDERSEHEN IN HOWARDS END. Es folgten noch zwei Nominierungen für WAS VOM TAGE ÜBRIGBLIEB (1994) und ANNA UND DER KÖNIG (1999), aber was bleibt sind seine unverwechselbaren Bilder (meist im historischen angesiedelt). Allerdings stattete er auch HIGHLANDER -  ES KANN NUR EINEN GEBEN (1986) aus. Naja, ist ja im Grunde auch historisch.

 

Er hinterlässt seinen Partner Mick Hickman und wunderbare Filme. Er starb an den Folgen von Prostatakrebs.