Science-Fiction Filme) Zunächst möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie sich die Zeit nehmen, dieses Interview zu führen. Sie haben viele Fans in Deutschland. Besonders wegen ihren Filmen FRIGHT NIGHT und CHUCKY – DIE MÖRDERPUPPE.

 

Tom Holland) Ich liebe Deutschland und die Deutschen. Und es heißt nicht CHUCKY (obwohl ich ihn kreiert habe), sondern CHILDS PLAY. Ich hätte ihn damals so nennen können, aber dann wäre keiner draufgekommen um was es geht.

 

SFF) Ja, aber in Deutschland heißt er so.

 

T.H.)  LOL. Kein Problem.

 

SFF) Bevor Sie Regisseur wurden, waren Sie als Schauspieler aktiv. Warum wählten Sie später den Beruf des Regisseurs?

 

T.H.)  Als ich im Business anfing, gab es keinen Zugang um Regie zu führen. Ich arbeitete zu der Zeit in einem Sommertheater. Der einzige Weg zu den Filmen führt über den langen Weg des Schauspielens. Ich ging zur Nortwestern Theater School, blieb dort ein Jahr ging dann nach New York City und bekam einen 7-Jahres Vertrag mit Warner Brothers. Jack Warner höchstpersönlich holte mich dann in sein Büro. Ich hatte eine erfolgreiche Karriere unter Tom Fielding hingelegt und drehte alles. Von Seifen-Opern bis zu Filmen. Sieh dir DIE FRAU DES ANDEREN AN (1979) an. Da bin ich der Jugendliche.

 

Als ich als Schauspieler arbeitete merkte ich, dass ich einige Szenen anders gedreht hätte als der eigentliche Regisseur. Also begann ich mich Autoren und Regisseuren dieser Zeit, wie z.B. James Bridges (DAS CHINA-SYNDROM, 1979), im Actor´sStudio  Theaterstücke zu realisieren.

 

Ich wollte Regie führen. Der Weg dahin war es als Autor anzufangen. So schrieb ich Drehbücher und von da aus ging es zur Regie.

Tja, jeder hat seine Geschichte.

 

SFF) Ich liebe Monster-Filme. Zwei meiner ersten waren ALIEN (1979) und DAS DING (1982). Gab es besondere Filme die Sie beeinflusste Regie zu führen?

 

T.H.)  Das wäre PSYCHO (1961) im Horrorgenre. Das erste Mal erfuhr ich hier was es bedeutet den richtigen Schnitt zu finden. Das machte es unglaublich faszinierend.

 

SFF) In den 80er Jahren gaben Sie dem Subgenre des Vampirfilms neue Impulse mit FRIGHT NIGHT. Ein paar Jahre später drehten Sie CHUCKY.  Beides großartige Werke. Und beide mit einem Sinn für schwarzen Humor. War das Ihre Intention?

 

T.H.)  Ja, beide Filme haben Humor. Zusammen mit dem Visuellen, welches erschreckend und ängstlich sein soll, eine gute Kombi.

 

SFF)  Sie waren Regisseur bei den unglaublich verkannten LANGOLIERS (1995) und THE THINNER – DER FLUCH (1997). Beides Werke basierend auf Stephen King Geschichten.  Wann haben sie ihn denn das erste Mal getroffen und was machen, ihrer Meinung nach, denn seine Geschichten so faszinierend?

 

T.H.)  Ich traf ihn beim Dreh zu LANGOLIERS. Der Film ist tatsächlich unterschätzt. Aber je häufiger er gezeigt wird, desto mehr lieben ihn die Leute. Ich weiß dass er eine hohe Bewertung hier beim Sci-Fi Channel genießt.

 

SFF) Vollkommen zu Recht.  Sie arbeiteten mit Schauspielern wie Chris Sarandon, Whoopie Goldberg, Sam Shepard oder Brad Dourif zusammen. Haben Sie einen Liebling oder gibt es jemanden mit dem Sie unbedingt mal gerne arbeiten würden?

 

SFF)  Ich liebe sie alle und arbeite jederzeit mit ihnen wieder zusammen. Ich traf Amanda Plummer auf der Beerdigung von Tobe Hooper. Traurige Begebenheit, aber ich drehte mit ihr die dritte Episode der TV-Serie GESCHICHTEN AUS DER GRUFT  und es war so schön sie wieder zutreffen.

Ich bin einfach mit guten Schauspielern gesegnet worden mit denen ich bisher zusammen arbeiten durfte.

 

SFF)  Wie vergleichen sie die heutigen Filme mit einer Fülle von CGI-Bildern mit den “Old School”- Filmen aus damaliger Zeit?

 

T.H.)  Man sollte CGI mit praktischen Effekten koppeln. Eine Überdosis CGI bringt der Story nichts. Zudem macht es auch alles zu einfach. CGI ändert alles in der Post Production: man löscht was weg, man nimmt einfach andere Farben usw. Es ist besser man macht das alles vor der Kamera.

Man muss versuchen mehr Kontrolle über seine Vision des Films zu bekommen.

 

SFF) Was haben Sie denn grade in der Entwicklung? Was kann uns erwarten?

 

T.H.)  Ich bereite gerade zwei Stephen King Geschichten vor: Strawberry Spring und Ten O´cloc People.

 

SFF) Haben Sie einen Lieblingsfilm den Sie selbst gedreht haben?

 

T.H.) Ich liebe Sie alle! Auch die die nicht funktionieren und nach denen mich nie jemand fragt. Hast du jemals DIE AUSHILFE (1993) gesehen?

 

SFF) Nein.

 

T.H.)  Siehst du…LOL, sie sind alles meine Kinder.

 

SFF) Lieber Mr. Holland. Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft.

 

SFF)  Danke Dir für die guten Fragen und auch Dir alles Gute.