Douglas Slocombe - Geboren am 10.02.1913 in London, UK, England, gestorben am22.02.2016 ebenda
Ralph Douglas Slocombe wurde geboren als Sohn einer russischen Mutter und eines englischen Journalisten, der seine Arbeit in Paris nachging. Douglas verbrachte dementsprechend viel Zeit in Frankreich. Hier machte er auch seinen Abschluss in Mathematik und kehrte 1933 nach England zurück. Er war zunächst Fotograf und fotografierte den Ausbruch des zweiten Weltkrieges. 1939 besuchte er Danzig und lichtete die antijüdischen Kampagnen ab. Hier wurde der Filmemacher Herbert Kline auf ihn aufmerksam. Ebenfalls 1939 fotografierte er in Warschau den Beginn des Krieges und wurde, als er mit den Zug flüchten wollte, beschossen. Kline und Slocombe konnten mit Hilfe eines Pferdes über Litauen nach Schweden fliehen.
Zurück in London arbeitete er für das Informationsministerium bei dem er Alberto Cavalcanti (ein brasilianischer Regisseur und Produzent) kennenlernte. Dieser war bei den berühmten Ealing Studios angestellt. So kam Slocombe zu seinen ersten Jobs als Kameramann. Hier war er für viele Filme bis 1955 verantwortlich (da ging das Studio pleite) u.a. für die Klassiker ADEL VERPFLICHTET (1949) oder DAS GLÜCK KAM ÜBER NACHT (1951).
Nach seiner Ealing-Zeit drehte er mit Regisseuren wie John Huston (FREUD, 1962), Romans Polanski (TANZ DER VAMPIRE, 1967) oder Norman Jewison (ROLLERBALL, 1975).
Er hat keinen großartigen eigenen Stil entwickelt wie beispielsweise Vilmos Zsigmond oder Robert Richardson. Er passte sich dem jeweiligen Regisseur an. Und so konnte er mit einer Menge Regisseure arbeiten. Insgesamt lichtete er 80 Filme ab. Darunter solche Meisterwerke wie DER LÖWE IM WINTER (1968), die kompletten ersten drei INDIANA JONES-Filme (1981 – 1989) oder JULIA (1977).
Douglas Slocombe war dreimal für den Oscar nominiert (1973 für REISEN MIT MEINER TANTE, 1978 für JULIA und 1982 für JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES). 1989 drehte er seinen letzten Film: INDIANA JONES UND DER LETZTE KREUZZUG.
Er wurde 103 Jahre alt, aber seine Filme leben weiter.