Oswald Morris (22.11.1915 - 17.03.2014)

 

Wir sehen einen Film. Wir freuen uns drüber, wir lachen, wir schaudern, wir ärgern uns. Aber wir sehen ihn. Und wie sehen wir ihn? Mit den Augen. Was erfasst das Auge? Das was uns gezeigt wird im Rahmen des Filmkorsetts. Und wer schafft solch einen Rahmen? Der Kameramann. Es gibt viele Kameramänner, die uns zahlreiche wunderschöne Bildlandschaften schenkten. Vilmos Zsigmond, Derek Vanlint, Adrian Biddle, Vittorio Storraro und wie sie alle heissen mögen. Und es gibt eben ein paar, die hinterlassen Spuren im Felde der Kamerakunst. Ja Kunst. Denn das ist eine Form der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Medium Film.

 

Und nur wenige kreieren, schaffen neues. So einer war der Oscarpreisträger (ANATEVKA, 1971) Oswald Morris. Morris war ein Künstler. Seine bunten und manchmal sepiahaften Bilder zeugten von einer immensen Sogkraft der Farben. Er erschuf solche Bilder wie in MOBY DICK (1956) mit Gregory Peck, Stanley Kubricks LOLITA (1962), JAMES BOND 007 –DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT (1974), dem knallbunten MOULIN ROUGE (1952) oder auch mit DER DUNKLE KRISTALL  (1982, einer meiner Lieblingskinderfilme für Erwachsene). Seine Bilder prägen sich ein. Eben weil sie so kunstfertig gestaltet wurden, dass man sie nicht vergisst wenn man sie sieht.

 

Male weiter Oswald.